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Mehr Stimmen für starke Frauen
Dialog-Veranstaltung zum Thema KV-Wahlen und Pflegekammer. Frauen sind nach wie vor in Spitzenpositionen des Gesundheitswesens unterrepräsentiert.

Dabei stellen sie die Mehrheit der Mitarbeitenden im Gesundheitswesen – rund zwei Drittel der Beschäftigten sind weiblich. Sie arbeiten als Ärztinnen, Pflegerinnen, Angestellte in Verbänden, Institutionen und Krankenkassen. Doch wenn es um die Besetzung von Führungspositionen geht, wird die jahrelange Forderung nach einer paritätischen Besetzung längst nicht erfüllt. Welche Maßnahmen braucht es, um Frauen die gleichen Chancen zur Besetzung von Führungspositionen zu geben?

Im Rahmen der Dialog-Veranstaltung „Mehr Stimmen für starke Frauen“ des Vereins Spitzenfrauen Gesundheit am 30. Mai 2022 in der Landesvertretung Bremen in Berlin forderten nicht nur die Vorständinnen und Panelist*innen, sondern auch die über 50 Teilnehmer*innen, Maßnahmen gegen den eklatant niedrigen Anteil weiblicher Führungskräfte – insbesondere in den Gremien der Selbstverwaltung – zu ergreifen. Denn dieser korreliere in keiner Weise mit dem Frauenanteil unter den GKV-Versicherten, den Krankenkassen-Angestellten oder berufstätigen Ärztinnen und Ärzten.

Die Co-Vorsitzenden des Vereins, Antje Kapinsky und Cornelia Wanke, machten bereits in ihrer Begrüßungsrede deutlich, dass Führungsstrukturen endlich anzupassen sind, um die Diversität der Gesellschaft und insbesondere die weibliche Perspektive auch in den Spitzenpositionen der Selbstverwaltung abzubilden. Und was die Pflege anbelangt, so brauche es überhaupt eine Bündelung der Stimmen.

„Während wir Fortschritte bei der Besetzung der Vorstandsposten bei den gesetzlichen Krankenversicherungen sehen, stagniert die Situation in anderen Bereichen wie beispielsweise der ärztlichen Selbstverwaltung oder bei Führungspositionen in der Versorgung. Es ist nicht nur eine Frage der Gleichberechtigung und der Gerechtigkeit, dass sich hier etwas ändert, sondern es ist wissenschaftlich erwiesen, dass gemischte Führungsteams einfach erfolgreicher sind“, sagt Co-Vorsitzende Antje Kapinsky.

Cornelia Wanke fügt an: „Das Gesundheitswesen und die Pflege stehen vor riesigen Herausforderungen. Diese können wir nur gemeinsam – Männer und Frauen – lösen. Im immer noch patriarchalisch geprägten Gesundheitswesen besteht dringender Handlungsbedarf bei der Besetzung von Führungspositionen in den Körperschaften der ärztlichen Selbstverwaltung. Von 40 Vorstandspositionen in 17 Kassenärztlichen Vereinigungen sind beispielsweise nur 8 von Frauen besetzt. 10 KVen haben gar keine Frau im Vorstand. Das wollen wir dringend ändern.

Als Gast hielte der Geschäftsführer von der AllBright Stiftung Dr. Christian Berg einen Impulsvortrag zum Thema mehr Frauen und Diversität in den Führungspositionen der Wirtschaft. Gleiche Karrierechancen für Männer und Frauen und bessere Unternehmensresultate durch gemischte, moderne Führungsteams sind das Ziel der Stiftung.